Mittwoch, 27. April 2016

Kappadokien

Vorgestern abend bin ich hier in Ügür angekommen.
Nach einem Höllenritt von ca.750 km, natürlich auf der Bahn.

Cahit hat das 4 Sterne Ramada Cappadocia für uns gebucht. Stolze 45 TL kostet die Nacht ohne Frühstück.
Das ist echter Luxus für den schmalen Geldbeutel.
Die Hotels und Touristenbetriebe müssen hier alle Register ziehen um ein paar Touris hierher zu bekommen.
Nachdem Abschuss einer russischen Maschine durch die Türkei, die ganze 14 Sekunden in türkischem Luftraum war, kommen keine russischen Touristen mehr.
Für uns Westeuropäer gelten Reisewarnungen, es gibt Einbußen um die 70%.
Lange halten das die türkischen Geschäftsleute im Tourismus nicht mehr aus.
Es ist deprimierend zu sehen wie viel Mühe sich die Türken geben alles aufrecht zu erhalten, täglich Frisches anbieten und kein Schwein da um es zu kaufen.

Mit dem Kaffee sieht es schlecht aus in der Türkei, es gibt nur Nescafe...urghhh!!
Oder türkischen Kaffee, der schmeckt etwas streng obwohl ein kilo Zucker in der Espresso Tasse ist...

Wenn man weiß dass in der Türkei bis 1930 Tee fast unbekannt war, muß man sich über den Teekonsum hier wundern.
Wenigstens kommt meine Teelust hier nicht zu kurz :-)

Am Abend waren wir  noch kurz essen und sind dann bald in die Heia. Es gab Bohnen Suppe und türlkische Ravioli in Joghurt.
Bohnen, damit kann man mich eigentlich bis zum Horizont jagen, hat super geschmeckt. Ich habe mir vorgenommen alles was mir angeboten wird zu probieren. Außer Alkohol und sowas wie Augäpfel oder noch schlimmeres. Kennt man ja vom "Jäger des verlorenen Schatzes" :-)
Am nächsten Tag habe ich im Hotel rumgegammelt, die 4 Sterne wollte ich doch ausnutzen...
Habe meine Garmin Karten auf den Stand gebracht und alles was dreckig war gewaschen, inklusive mich und meinen Bart. :-)
Das erste mal im Leben habe ich einen Bart, der wächst wie Kraut und Rüben, ist mir aber wurscht, Hauptsache nicht rasieren müssen.

Und abends waren wir wieder essen. Cahit ist bemüht mir alle kulinarischen Genüsse der Türkei angedeihen zu lassen, ich bin da ein geeigneter Kandidat. Aber einen Geldautomaten Besuch hat er bis gestern nach dem Essen, erfolgreich verhindert.
Er macht sich eine schelmische Freude daraus zu vereiteln, dass ich bezahlen kann. Und er freut sich von Herzen wenn es mir schmeckt und ich zufrieden bin.

Heute bin ich dann nach Ügür frühstücken gefahren. Habe mitten auf dem Platz geparkt, was natürlich einen Auflauf verursacht hat. Ist ja aber auch ein geiles Gerät die GS. :-)

Ich habe dann etwas abseits noch einen Touristen Orangesaft getrunken und habe mir ein paar Kapellen angeschaut.
Also Ausblicke haben sie hier schon und Landschaft, jede Menge Landschaft.

Jetzt ist erstmal Siesta.









Sonntag, 24. April 2016

Olympos, ein Haufen alter Steine in idyllischer Gegend

Heute morgen, an meinem letzten Tag in Cirali, wollte ich doch noch Olympos sehen.
Es könnte ja sein, dass ich was verpasse wenn ich es nicht besuche.
Na ja, es ist ein schöner Weg über den Strand und das Ganze ist auch schön und idyllisch gelegen.



Mehrere Quellen entspringen im nahen Wald, und man kann erahnen wie schön es die Bewohner hier hatten. aber wie immer haut Einer dazwischen und die ganze Pracht geht zugrunde, so auch hier. Irgendjemandem ist so etwas immer zu schön...
Also bin ich los zum berühmten Strand von Olympos, wo auch Meeres Schildkröten nisten, sie heißen hier Caretta-Caretta (klingt wie eine italienische Eissorte. :-)
Ich habe auch keine Nester gesehen, aus Sri Lanka weiß ich wie die aussehen, und hier stellen sie dann Drahtkörbe darüber um sie vor rücksichtslosen Touristen zu schützen. Wenn man das türkische Umweltbewusstsein zu Grunde legt eigentlich Zwecklos. Manche Menschen sind einfach ....denkt Euch ein Attribut aus, wird schon passen.
Auch in Olympos werfen die Touristen ihren Dreck einfach in die Ruinen, manchmal werden die Ruinen auch als Klo benutzt, nicht ganz so schlimm wie in Kathmandu (da konnte man, als ich dort war, manche Tempel wegen den Fäkalien nicht betreten.)
Die Gräber der beiden Necropolis Stätten sind natürlich schon vor Langem geplündert worden.




Es gibt auch einige Ausgrabungsstätten hier, die man eigentlich nicht betreten darf, aber genau dieses Verbot scheint der Ansporn zu sein mal zu schauen was da so zu sehen ist...












Ich habe mir einen großen Teil und mehr davon angeschaut. "Und mehr" bedutet in meinem Fall, daß ich mal wieder orientierungslos umhergeirrt bin, und irgendwann nicht mehr wusste wo ich eigentlich bin.
Da scheint mein Schicksal zu sein. Ich verirre mich sogar in der Amsterdamer Fußgängerzone :-)
Dadurch entdecke ich aber auch einiges Schöne:


Und irgendein antiker Steinmetz war wohl schwer verliebt:
Wenn es nicht aus Stein wäre würde ich es meiner Liebsten widmen...




Chimaera die ewigen Flammen

Nicht weit von Cirali, etwa 4 km, liegt Chimaera, wo auf einem Berg zwei Geröllfelder sind wo entflammtes Methangas aus den Felsen austritt.
In der Antike solen die Flammen so mächtig gewesen sein, daß die Schiffe sich daran orientieren konnten. Heute sind das eher mittelgroße Camp Feuer. Nichtsdestotrotz ist das sehr beeindruckend.
Zumal wir erst nach Feierabend in der Bar, dorthin sind und ganz alleine bei Vollmond dort waren.
Ich bin mit Onur und Ege dorthin geradelt und das war ein sehr schöner Abschluss des Tages.



Einen Tempel gibt es hier auch.


Samstag, 23. April 2016

Schon in Istanbul habe ich nach einer Massage Ausschau gehalten und auch danach gefragt.
Am Taksim sollte es Massagen geben, ja nee, is klar...
DIE Sorte Massage meinte ich nicht. Dann gab es noch im Hammami, dort arbeiten in der Männerabteilung dicke, behaarte
Männer mit mächtigen Schnurrbärten vor denen ich schon auf der Strasse Angst bekäme.
So massieren sie auch, das ist mehr ein Weichklopfen als eine Massage, also auch nicht das was ich suche.
In Cirali gibt es gleich zwei Masseure, Jackpot.
Für 100 TL (etwas mehr als 30€) gibt es erstklassige Behandlungen.
So etwas wie ein Gesundheits, Well-Being Zentrum.


Einige junge Leute haben sich zusammengetan und machen jetzt was ihnen im Leben wichtig ist.
Eine weitere Oase in Cirali.



Ein junger Mann macht Öle, Crémes, verkauft Kräuter für Tee und Wickel und hat allerlei Gesundes für Geist und Körper.




Eine junge Frau bietet, mit Ähnlichem, einen Gastronomie Service an.
Feine Tees, Kaffee, Fruchtshakes, Softdrinks und Schlemmereien. Auch hier ist der Fokus auf Nachhaltigkeit und Gesundem gerichtet. Zudem ist das Mädel echt sweet
und eine stárke Frau.



Und dann gibt es noch die Massagen. Mit fundierter Ausbildung in einem breiten Fächer von Massagetechniken, und magischen Händen arbeit hier ein junger Mann mit der gleichen
Passion wie alle Anderen.
Nach den vielen eintönigen Kilometern durch Anatolien hierher genau das Richtige für mich.
Wir haben uns über unsere Ausbildungen ausgetauscht und die Arten von Massagen, die wir kennen.
Natürlich blieb meine Kampfkunst nicht verborgen.
Und so bekam ich eine indische Kalari Payatthu Massage.
Das ist eine uralte indische Kampfkunst, und um geschmeidig zu werden, gibt es für Novizen erstmal ein halbes Jahr lang tägliche Massagen
in verschiedenen Stufen und Ausprägungen.
Kalarippayat
Oh wie tat das gut, nun lasse ich die Massage einen Tag wirken und werde dann nochmal massiert.

Ich sitze nun hier bei diesen netten Leuten und schreibe Euch diese Zeilen.



Wenn ich schreibe, dass es hier eine Oase ist, so kann ich das treffender nicht ausdrücken.
Ich meine damit, es sind außergewöhnliche Orte, die sich von dem Üblichen und dem gewohnten drastisch unterscheiden.

Cirali

Am nächsten Tag fuhr ich mit Annegret (eine Freundin von Aldin aus dem Mocca bzw. "Kaptan"), ihren zwei Freundinnen aus Deutschland und Aldin nach Kumluca auf den Markt.

Der Katze gefalle ich und meine Hängematte auch. :)


Die beiden "Handymen"


Annegret hat mir die "Malie"(das örtliche Finanzamt) gezeigt, vielen Dank dafür.
Dort habe ich meine Strafe bezahlt.Direkt vor Ort bei der Kontrolle ging das nicht.
Ich musste nur mit 5 Beamten sprechen bis das erledigt war.
Erfolg!!
Dann bin ich über den Markt geschlendert und habe offenen türkischen Tabak gekauft. Eigentlich ist das nur so halblegal.
Aber der Tabak aus dem Tabakladen ist Grottenschlecht und sauteuer.
Für ein halbes Pfund habe ich unter 5€ bezahlt. Und das von allerfeinster Qualität.
Der Verkäufer macht einem eine Filterzigarette zum probieren der verschiedenen Sorten.
Von dem "süß-starken" habe ich fast einen Herzkasper bekommen, Von den zwei Zügen habe ich noch zwei Stunden später Schmerzen in der Lunge gehabt. :-(
Die Maulbeerbaum Blätter machen die Leute hier in den Tabak um den Feuchtigkeitsverlust des Tabaks auszugleichen.



Donnerstag, 21. April 2016

Nachtrag Aikido in Istanbul

Leser des Blogs wissen, dass ich bei Ikeda Sensei in Nizza auf einem Lehrgang war.
Er ist Schüler von Saotome Sensei.
Ebenso wie Ayhan Kaya aus Istanbul, den ich dort kennengelernt habe.
Er war mit einigen Schülern angereist.
Wie ich angekündigt habe, war in Istanbul im Training.



Es war sehr intensiv und lehrreich. Ein stark betontes Element dieser Art Aikido, ist guten Kontakt aufzunehmen und im selben Moment das Gleichgewicht des Gegenübers zu "stehlen".
Das demonstrierte Ayhan sehr Eindrucksvoll, sogar bevor ein Kontakt zustande gekommen war.
Diese Art zu arbeiten setzt allerdings eine gute Basis und Kenntnis der Grundschule voraus.
Dann allerdings bekommt das Aikido einen neuen Aspekt und eine Bereicherung.

Ich verstehe es für mich als Bereicherung der guten Basis, die ich bei Meister Asai,  Andreas Raatschen und meinem Sempai Martin Sommer lerne. Martin ist über die lokalen Grenzen hinaus stets ein kompetenter Ansprechpartner wenn es um Fragen der Technik von Meister Asai geht.
Martin verfolgt von Anfang an sehr konsequent die Linie von Meister Asai. Es ist eine lehrreiche Wonne mit Martin zu üben und dabei zu lernen.

Nach dem wunderbaren Training habe ich meine Mitbringsel verteilt.
Danke nochmal an Andreas, Moni und dem Budoclub Karlsruhe für die Unterstützung.

Nun ist mein Gepäck auch etwas leichter und ich habe mehr Platz :-)






Natürlich habe ich wie versprochen die Grüße von Andreas ausgerichet. Er hat auch ein wunderbares Aikdo, mir scheint es oft dass er die Fähigkeit hat die Zeit zu verlangsamen.
Man kann sich beeilen wie man will, Andreas wird nie hektisch, sondern "beamt" das Ganze auf seine Geschwindigkeit herunter.
Das ist eine unterschätzte Fähigkeit und bleibt oft unbemerkt. Nur eine von vielen Qualitäten.

Wir haben uns dann im Halbreis vor die Kamiza gestzt und Cenk hat feierlich die AnnerkennungsUrkunde des Hombu Dojos verlesen.

Istanbul Aikikai

Ayhan Dojo ist nun der annerkannte Aikikai in der Türkei.
Herzlichen Glückwunsch.

Mit Cahit hatte ich mich in Nizza schon gut verstanden, und da er öfters nach Kappadokien muß (er hat dort ein Kompostierungs Projekt), haben wir uns verabredet.

Wir werden bestimmt eine gute Zeit haben.

Dann wurden noch Modalitäten für den Lehrgang in Le Vigan bei -Ikeda besprochen.

Boulder Aikikai

Cenk hat mir das zwischendurch übersetzt. Ein sehr netter Typ.
Und dann gings in eine Kneipe. Dort haben wir Fingerfood und Bier gehabt.



Das Dojo liegt in einem der nobleren Viertel Istanbuls (Levant).
Teure Autohäuser, Einrichtungs-Design Läden und In Kneipen.
Und eine total angenehm entspannte Stimmung.
Cenk hat mich dann noch ins Hotel gefahren. Vielen Dank dafür!

Mittwoch, 20. April 2016

Auf nach Olympos

Zwischen Istanbul und Cirali habe ich in einem Trucker Motel übernachtet.
Die beste Idee überhaupt!
Die Infrastruktur für Fernfahrer ist in der Türkei sehr gut!
Und Fernfahrer bin ich ja auch, irgendwie. :-)


Das Essen war gut, das Zimmer mini aber sauber und die Matratze wie eine Wolke.
Dem Lärm bin ich mit Neopren Ohrstöpseln begegnet, die zwirbelt man klein, steht sie sich ins Ohr, dort expandieren die Dinger wieder und man muss sie eventuell  nur noch zurecht rücken.
Die GS habe ich mit einer Plane abgedeckt, aber nicht weil das sicherer wäre sondern weil es hier Usus ist, die LKW waschen zu lassen. Da wird ein Gartenschlauch an einen Besen gebunden und damit das Führerhaus gewaschen.
So starten die Trucker jeden morgen mit sauberen Wagen. Nur wollte ich morgens nicht auf einen nassen Sattel sitzen.
Gekostet hat mich das 45 TL=14,50€
Kamma nix sagen...

Zu Mittag gab es frittierte Forelle, mmmhh lecker, mit Tee und einer Flasche Wasser 3,50 €. Das passt!
Und neue Freunde habe ich auch gefunden, lag wohl am Fisch!


Dann auf der D650 bei abartigem Seitenwind bis nach Kemer, und vorher durch Antalya, da ist EXPO 2016.
Habe mich durchgekämpft, und wollte schnell nach Cirali, bzw. eigentlich nach Olympos.
Und dann wurde ich geblitzt.
99 km/h ist die Toleranzgrenze, ich war ganze 3 km/h schneller. 199 TL soll das kosten, wenn ich innerhalb von fünf Tagen löhne gibt es 25 % Rabatt.

Das geht beim örtlichen Finanzamt.
Werde ich also auch ein türkisches Amt kennenlernen, mir schwahnt ich werde viiiel Zeit brauchen. ;-)
Dann war ich endlich in Cirali. Auf der  Brücke am Ortseingang habe ich eine Frau nach der Trea House Lodge gefragt, sie wiederum hat den deutschsprachigen Chef vom Mocca gefragt.
Wir waren uns gleich sympathisch, jedoch brauche ich ja eine Unterkunft und wollte ja nach dem Baumhäusern schauen.
Also habe ich mich verabschiedet und habe mir Olympos Beach angeschaut.
Was ein Unterschied, der Ort war mir sofort unsympathisch.
Also bin ich zurück zum Mocca und wollte fragen ob ich mein Zelt nicht im Garten hinter der Kneipe aufschlagen kann.
Aldin, so heißt der Chef vom Mocca, kam mir aber zuvor. Ich bot im fünf Euro pro Nacht an, aber er meinte das bietet er noch gar nicht an und ich soll einfach ab und an bei ihm essen.
Tat ich auch gleich und es war oberlecker, also kein Grund woanders hin zu gehen.



Jetzt hat sich auch noch herausgestellt, dass er aus Karlsruhe kommt. Hammerhart!



Mitbewohner ist Sultan, eine 10 Jahre alte Bullenbeißerin (der Vorläufer des Boxers wurde mir erklärt, ein "Mini Mastiff").

"Sultan" ist der alte osmanische Titel für einen Würdenträger, aber auch ein Vorname-ein weiblicher und nicht wie man denken könnte ein männlicher.
Wieder was gelernt.

Mein Zelt steht und die Hängematte hängt. Freitag machen wir am Strand Feuer, es ist Vollmond!
Also: es geht mir super gut!

Vollmond in Cirali


Montag, 18. April 2016

Der Tag hat schon mal damit angefangen, daß ich seit langem mal wieder verschlafen habe.
Frühstück gabe s um 11:00 uhr nicht mehr. Der Tee hat mich 3 Lira gekostet, zwei stückchen Mürbkuchen bekam ich aus Mitleid geschenkt. :-)
Dan habe ich etwas später im Deniz Gurme zu Mittag gegessen. Es gab wieder Köfte, seeeehr lecker.



Was heisst "Gurme", oder "Kuaför", oder "Perüküler"

Gourmet, Frisör und Perückenmacher sind gemeint. Der französische "Einflüss" ist überal zu sehen.
Woher das kommt weiß ich nicht, weiß das jemand? Ich würde mich über einen Kommentar dazu freuen.
Im Alltag konnte ich noch keine kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Frankreich und der Türkei feststellen.
Auf meinen Reisen habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man sich meistens darauf verlassen kann was die Bedienung empfiehlt.
Und hier wird immer Köfte empfohlen, also esse ich das, es gibt wohl Millionen verschiedene Zubereitungen.
Teils mit Gewürzen schon im Fleischteig oder ganz pur (ist mir das liebste, da schmeckt man die Qualität).
Immer ist das super lecker.
Die Türkei ist mir richtig ans Herz gewachsen. Wenn das Verkehrsproblem und die mörderische Art zu fahren nicht wäre könnte man das hier richtig
genießen.
Seltsamerweise fällt mir in Ländern wo das Patriarchat gerade a verschwinden ist, auf dass die Frauen hier meist ein bisschen "drüber" sind.
Ich dachte ich gehe heute in die Bank um einen besseren Wechselkrs zu bekommen, ich sags gleich: NIE WIEDER!"
Das Geld tausend wurde mal durch den Geldzähler gejagt, ich war fast dabei zu sagen dass sich das ja mit der Zeit ja in der Maschine abnutzt :-)
Dann hat "Conehead" Mädel doch den Chef aus der oberen Etage kommen lassen, weil sie mit fünf 50€ Scheinen überfordert war.
Oder ihre betriebliche Kompetenz schloß einen einfachen Geldwechsel Vorgang nicht ein.
Ich habe mich dann erst mal wieder aufs Bänkchen gesetzt. Das ist aber eigentlich für die Wartenden mit einer zuvor obligatorischen gezogenen Nr.
reserviert.

War aber außer mir niemand da, außer der anderen "Conehead" die sich mit der Bankangestellten unterhalten hat.
Ich bin dann erstmal sitzen geblieben um abzuwarten bis die beiden ausgelabert haben. Das löste Verwunderung bei den beiden aus, denn man hatte ja meine Nr. aufgerufen.
Als ich dann da stand und die Madema nicht verschwunden ist, habeich sie mal ein bissl länger angeschaut bis sie es geschnallt hat!
Mann oh man, wie kann man sich nur so wichtig nehmen?
Ich will nur 250 Öcken getauscht haben.
Als meine Madame dann ewig nicht fertig gewordn ist (wohlgemerkt mit 5x50€), habe ich mich wieder aufs Bänkchen gesetzt, ich dachte das entspannt die Situation und sie fühlt sich
nicht unter Druck gesetzt.
Ganz im Gegenteil, sie empfand das genau Gegenteil, nun gut -ihr Problem, ich will ja, wie bereits erwähnt nur meine türkische Kohle.
Dann hat sie mir versucht den Kurs zu erklären, sie kam scnell drauf es ist einfacher mir den Kurs aufzuschreiben.
Nur was da stand hätten auch irgendwelche Abfahrtszeiten sein können.
Ich bat sie dann mir aufzuschreiben was EIN € in Lira wert ist.
Das war erstaunlicherweise genauso viel wie im Hotel. Dort holte der Concierge die türkische Kohle as der Schublade und gibt sie mir...Basta, das wars.
Als dann alles geklärt war und sie die nun abgenutzten € Scheine verstaut hatte (nach jedem Zählen kamen die Scheine in die ansonsten leere Kasse, nur um sie Sekunden später wieder dort rauszuholen)
Schließlich musste ich noch etwas unterschreiben und meinen Namen angeben, sie hatte wohlbemerkt meinen ganzen Pass vorher abgeschrieben.
Nachdem die Prozedur endlich über der Bühne war sollte ich meine Telefon Nr. angeben.
Wie aus der Pistole geschossen habe ich das verweigert.
Sie "Wie, Sie haben kein Telefon ?"
Ich darauf:"Doch, oder wollen sie mich anrufen um mit mir auszugehen, da kann ich ihnen gleich sagen, dass das nix wird."
Ich ging dann mit meiner Kohle, ohne Verabredung :-), und auch ohne dass mein Godo Bye erwidert wurde...ich habe ja noch nicht mal "auf Wiedersehen" gesagt, denn das wollte ich auf jeden Fall vermeiden!

Diese Art von Verhalten fällt mir in eben diesen Ländern wo das Patriarchat gerade zerbröselt, immer wieder auf.
Mädels, die jetzt respektable Jobs haben und zur Mittelschicht gehören, und finanziell einigermaßen unabhängig sind, die schießen irgendwie immer ein wenig übers Ziel hinaus.
Aber das Leben und vor allem das Zusammenleben, hat mich auch gelehrt, dass der Pendelausschlag wohl erstmal in die andere Richtung, mindestens ebenso stark ausschlagen muss bevor das Ganze
harmonisch wird.
Aber  Mann, die sind doch hier auch schon eine Weile dabei, das könnte so langsam besser werden.
Eine Eigenart der Menschen hier in Istanbul fällt mir auch auf:
Wenn sich jemand irgendetwas ausdenken kann was ihn von der Masse abhebt, dann tut er das.
Da das aberviele tun ist das Ganze fürn Arsxx :-)
Es wirkt dann oft einfach nur doof.
Ich werde so langsam Verfechter leiser Auspuffe, hier sind die Teile teilweise so laut, dass man denkt es kommt ein riesen Motorrad um die Ecke, und dann ist es eine 125 er mit Leo Vince Auspuff und getunten Zylindern.
Manche montieren sich blaue LEDs, damit man denkt es wäre die Polizei, da das aber wiederum viele tun, glaubt das Keiner mehr, wieder so ein Ding zum Kopfschütteln.
Doch das macht die Menschen hier auch sympathisch. Die Welt ist bunt und hier ist es besonders bunt, mit Farben die man erst auf den zweiten Blick richtig wahrnimmt.
Die Türkei, eine neue Liebe für mich. Ich war so lange gespannt auf die Türkei und habe es nie geschafft hinzukommen.
Was eine Schande, dass ich das erst jetzt getan habe.
Der Tag war ansonsten Ereignislos. (der Abend umso besser!)
Ich habe bei "SternenKohle" einen Kaffee auf dem Namen George bestellt, seht selbst was rauskam (er wollte es unbedingt selbst schreiben :-))


"Core ist auch nicht schlecht :-)"


Nichtsdestotrotz (wasn Wort) will ich jetzt unbedingt aufs Land, morgen geht es nach Denizli.
Dort hat es gerade ca. 33-35° C. Irgendwas ist ja immer, muß ich halt in Bewegung bleiben.
Die erste Verabredung in Kappadokien habe ich auch schon. Zunächst geht es aber nach Cirali bzw. zum legänderen Olympus Beach.
Da das Visum für Russland erst ab 15.05.2015 gültig ist, habe ich "Zwangspause" bis ich einreisen darf.
Ich glaube ich habe das beim Beantragen absichtlich gemacht, damit ich nicht wie die gestochene Sau durch rase!
Also mir soll es recht sein, wo es mir hier doch so gut gefällt.
Weiter geht es oben mit dem Abend.

Sonntag, 17. April 2016

Sultanahmed

Grand Malheur!!

Als ich gestern mein Handy neu starten wollte ist das Mistding immer wieder in den Root modus gebootet...
Ich habe zuerst einen osmanischen Virus vermutet.
Ich habe es mir dann mal genau angeschaut.
Da war eine kleine Delle im CAT "heavy Duty unzerstörbar Case".

Das Teil ist so unglücklich auf den Taster gefallen, daß der Knopf gedrückt blieb und so den Root Modus bei jedem Booten ausgelöst hat.
Jetzt was tun?
Ich war auf dem Weg zum Taksim, und dort gibt es ja bekanntlich alles was man braucht oder nicht.
Lange Rede kurzer Sinn, ich konnte es in einer Handy Butze für 17 € reparieren lassen.
Allerdings mit türkischer Sprache. Das war ganz schön doof wieder deutsch einzustellen.

Bis vorhin war ich dabei alles wieder einzustellen und zu installieren. Natürlich hatte ich alles gesichert,
Aufwand ist es doch.

Den Abend habe ich damit zugebracht lecker zu essen und am Taksim die kleinen Sträßchen zu erkunden. Es war teilweise ganz schön duster, aber genau das gefällt mir.
Bislang ist mir nur einmal was passiert und das war zu Hause in Karlsruhe und auch 30 Jahre her.

Es gibt hier eine Menge Kneipen, Jazzclubs, Studentenkneipen und Restaurants und natürlich Touristenfallen.

Heute war ich in Sultanahmed und der Sultanahmed Moschee.
Die Blaue Mosche habe ich von außen fotografiert.
Ein unglaubliches Bauwerk.
In der Sultanahmed Moschee ist ein buntes Treiben, dort wird gespielt, fotografiert, gefilmt und gebetet, nd zwar mittendrin im Gewimmel aber alle in eine Richtung.
Man darf nur ohne Schuhe hinein, aber das Gehen auf dem dicken Teppich, der den ganzen Boden bedeckt, ist sehr angenehm Der Eingang für Ungläubige ist um die Ecke, drinnen werden nur Frauen von Männern getrennt, aber überall saßen Frauen und haben gebetet, nur hinter der Absperrung waren nur Männer erlaubt. Es war eine angenehm entspannte Stimmung.









Diese Familie habe ich gefragt ob ich den mit einem traditionellen Gewand angezogenen Bub fotografieren darf. Mit Freude stimmte die ganze Familie zu, ein bißchen Stolz war auch dabei, sogar die Nachbarin war ein wenig Stolz, obwohl sie die andere Familie gar nicht kannte.

Wir kamen etwas ins Gespräch und als ich sagte "a very nice Osman!", gab es lautes Gelächter und alle freuten sich auf einmal wie doll.
Ich hab´ nix verstanden, bis mir jemand erklärte, daß der Kleine Osman heißt, und ob wir im Westen auch Wahrsager haben!
Man sieht auf dem Foto wie sich alle freuen! Für solche Momente lohnt es sich zu reisen, den die Begegnungen sind anders.







Ausländische Touristen sieht man so gut wie keine. Türkische Touristen gibt es eine Menge.
Ich habe nur im Bazar ein Pärchen gesehen und drei in der Moschee.
Es gibt ja auch eine Reisewarnung.
Ich freue mich aber dass sich die Leute hier nicht beeindrucken lassen. Das ist teilweise
Ignoranz aber auch eine bewusste Entscheidung.
Und mir gefällt es ganz gut ohne Touristen, obwohl es in so mancher Situation nicht von Vorteil für mich ist, als einziges "Opfer". Allerdings geht es in Marokko auf dem Bazaar rauher zu, hier ist alles sehr moderat und nicht aufdringlich.



Ich wurde heute schon direkt als Deutscher angesprochen und einmal als Iraner. :-)

Ich habe mir angewöhnt mir zuerst anzuhören was mein Gegenüber will, wenn dieser Zeitgenosse mir nicht total unsympathisch ist. So kommen manchmal schöne Gespräche zustande.






Mit dem, der mich als Deutscher angesprochen hat, habe ich mich lange sehr nett unterhalten.
Der Zweite wollte mich zu einer Massgae überreden. Ich hätte wirklich eine nötig.
Und ich gehe auch ein kleines Risiko ein, aber hier war es so offensichtlich um was für eine Art von Massage es sich handelt,
dass ich mehrmals dankend abgelehnt habe, bis der schmiere Schlepper von mir abgelassen hat.

Im Bazaar habe ich mir Trockenfrüchte und Nüsse gekauft.
Diese Burschen scheinen alle gleich zu sein auf dieser Welt, die versuchen einfach alles um so viel Kohle rauszuholen wie möglich.
Dabei ist ein bisschen Schummel durchaus legitim...für sie!

Mein Tip beim kauf von offenen Waren, die nach Gewicht verkauft werden.

man sollte nicht einfach aussuchen, sondern gleich den Betrag nennen für den man einkaufen will, und dann aussuchen.
So hat man die besseren Karten zum handeln. Der Verkäufer muss Stop sagen. Hierbei auf keinen Fall den Betrag erhöhen lassen.
Das geht bei Nougat Verkäufern in Montelimar genauso wie bei den Gewürzhändlern im Bazar.
Hätte ich mich nur dran gehalten.:-(

Und die Schuhe habe ich mir putzen lassen! Mit drei verschiedenen Crémes wurden meine Schuhe auf Hochglanz gebracht.
Ich mag frisch geputzte Schuhe einfach.

Die langen Wege habe ich mit der Metro zurückgelegt, auch ein Abenteuer für sich.
Wenn man umsteigt muss man ein neues Ticket lösen, denn man muss wieder durch ein Drehkrez und das geht nur wenn man eine einen elektronischen Fahrschein hat,
oder eben einen "Coin" einwirft und der kostet 4 TL etwa 1,20€.

Mit Einzelfahrschenen ein teurer Spaß.

Im Hotel angekommen habe ich lange per WhatsApp mit meiner Liebsten telefoniert.

Sie ist Baden-Württ. Champion im Kyudo



Ich kenne in meiner ganzen Budo Laufbahn niemanden der so konsequent und stetig ins Training geht, egal ob der
Rücken schmertzt oder die Migräne plagt, meine Mrianne geht trainieren oder unterrichten.

Nach 6 (sechs!!) Stechen konnte sie den Sieg erringen.
Das ist eine unglaubliche Leistung. Vorallem so konstant zu treffen ist eine selten gesehene Leistung, tja und dann gewinnt man.
Es ist bestimmt ein sehr gutes Gefühl die Früchte seiner Arbeit nach Hause zu tragen!!
Respekt!!

Nun liege ich im Bett und lasse den Tag ausklingen, morgen geht es auf den Galata Turm, wenn die Kontrollen am Eingang was taugen!