Freitag, 28. Oktober 2016

Udaipur

Leider konnte ich nicht wie geplant in Udaipur reiten gehen, alle Pferde waren unterwegs.
Ich wollte unbedingt bei Princesstrails reiten, denn hier ist eine Deutsche am Werk die Tiere gut ausgebildet und gepflegt.




Gelandet bin ich nach einem fast ereignislosen Tag in Surat.
Eine Textilstadt in Gujarat (dem Staat mit den meisten Unfällen in Gujarat).
Fast ereignislos, weil ich einmal ausgeflippt bin weil so ein ignoranter Regierungsfahrer mit seiner Karre einfach nicht die 20 cm weitergefahren ist die nötig gewesen wären, damit 20 Motorräder da durch passen.
Ich habe ihm an die labberige Stosstange getreten (ja die Ambassadors, das war noch
Auto aus Eisen!:-))
Er ist total erbost ausgestiegen und als er gesehen hat, dass ich ein "Gore", ein Ausländer bin war er total von den Socken.
Er hat es arg, arg runterschlucken müssen und wäre dabei fast explodiert.
Mit den Worten "that´s forbidden!" ist er eingestiegen und hat Platz für uns gemacht.
Ich habe gedacht "Dummheit und Ignoranz ist auch Forbidden!"
Die Reaktion der Anwesenben war schiere Ungläubigkeit und Entsetzen, handelte es sich doch um ein Regierungsfahrzeug mit Passagier und Chauffeur.
War mir echt Schnuppe, mich hätte eh keiner verhaften können, weil er mich aus dem Chaos nicht heraus bekommen hätte :-) ...oder doch. Mir ist einfach der Geduldsfaden gerissen, ich gestehe diese Schwäche ein und gelobe Besserung.
Der Zweite Lacher war im Stau vorher (an jeder Junction ist ein riesen Stau und ich hab noch nich kapiert warum.
Eigentlich eine normale Kreuzung.
Ich stand da so im Stau und wollte grad losfahren als mich ein übereifriger Mopedfahrer, voller Elan und Gottvertrauen angerempelt hat, er ist am Spiegel hängengeblieben, war klar denn es war unmöglich da vorbei zu kommen, selbst ein Fußgänger hätte nicht durch gepasst.
Wie dem auch sei bin ich just in diesem Moment los gefahren und der Gute ist abermals an meinem Gepäck hängen geblieben, krach bumm...da lag er auf dem Hosenboden.
Total ungläubig, wohl aber immer noch mit gehörig Gottvertrauen, glotze er mich an,
nur um meine badischen Verwünschungen zu hören.
Egal, er hat von dem was da grad passiert ist eh nix kapiert und draus gelernt hat er wahrscheinlich auch nichts.Er ist einfach sehenden Auges in mich reingefahren, wie hypnotisiert...incredible India.
Ich habe gesehen, dass er nicht verletzt ist und bin weitergefahren.
Das ist leider so in Indien, ich bin weitergefahren, denn wie so eine Situation eskalieren kann habe ich einmal erlebt und will das nicht nochmal.
Überhaupt nicht meine Art, aber hier leider nicht anders möglich.



Auf dem Highway habe ich dann zwei Burschen mitsamt ihrem Moped hoch durch die Luft fliegen sehen.
Sie sind volles Rohr in einen Sandhaufen neben dem Bankett gefahren, wohl die Spur verloren beim Überholen (auf dem Seitenstreifen zu überholen ist normal für Zweiräder)
Beide waren arg mitgenommen und ich habe noch gesehen wie der Fahrer seine Zähne gemischt mit Sand und Blut ausgepuckt hat.
Ich habe ihnen im Geiste alles Gute gewünscht.
Überhaupt wünsche und schicke ich Kraft und Liebe in die Heimat.
Unsere Suri hat Knoten in beiden Milchleisten. Die Tumore haben Gott Sei Dank noch nicht gestreut.

Aber das sind zwei OPs, weil man das nicht zusammen operieren kann.
Für Marianne ist das auch eine Mords Belastung.
Und der junge Sohn von Freunden ist letztes Wochenende gestorben. Unfassbar und surreal ist das für mich.
Den Eltern schicke ich in Gedanken jeden Tag gute Wünsche.

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