Montag, 27. Juni 2016

Mongolei Fortsetzung

Von Olgi ging es dann zunächst auf der Südroute weiter Richtung Altai. Die Strasse zeigte sich sofort von der denkbar schlechtesten Seite, denn es waren eigentlich Feldwege die steil bergauf führten und mit riesigen, scharfkantigen Steinen gespickt waren.
Das war allerdings erträglich weil die Landschaft atemberaubend war.

Bis Altai war Weg unerträglich anstrengend und wir haben täglich gekämpft. Es kam mal ein Hagelsturm dazu, mal war es nur die große Höhe und der trockene Wind, der uns zu schaffen machte. Mal war es "nur" der schlimme Strassenzustand.
Das häufige Stürzen machte zermürbte mich. Die GS läuft stabil sobald sie in Fahrt ist, bei niedriger Geschwindigkeit passierte es dann oft, daß meine Frende mir wieder auf die 'Reifen helfen mussten.

Der Service funktionierte rasant und schon nach einigen Sekunden waren sie zur stelle und hoben mit mir die schwer neladene GS wieder auf und schickten mich wieder auf den  Weg.
Meine Fahrkünste haben einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Ich bewege die schwere GS jetzt fast wie ein Trial Motorrad. Und ich habe mords Spaß dabei!
Das Material leidet zwar, aber nach spätestens 1500 km kann man sich wieder um die Reparatur kümmern :-)
Aaron und ich hatten an einem Tag viel Spaß im tiefen Sand und sind blauäugig hineingebrettert. Wir hatten beide keine Erfahrung im Sand. Aber alles ging gut. Und wir hatten viel Spaß und hinterher waren wir nicht nur stolz sondern auch sehr selbstbewußt.
Am nächsten Tag gab es wieder ein Stück Sand und ich musste mit ansehen wie Aaron bei 70 Sachen einen Highsider hinlegte der Evel Knievel erblassen ließe. Das Motorrad überschlug sich zweimal und landete direkt auf ihm.
Meine Gedanken waren, wie ich ihn ins Krankenhaus bekomme (was es ja gar nicht gibt), oder noch Schlimmeres.
Als wir ihn ausgegraben hatten spuckte er ein paar Minuten Sand und klopfte sich ab ob irgendetwas hinüber ist.
So macht er das auch wenn neben ihm im Mittleren Osten Bomben explodiert sind. Er ist Detonations und Bombenspezialist bei der Royal Army.
Und er ist ein tuffer Typ der viel wegstecken kann.
Alles ging gut und bald waren wir mit gutem Mut wieder unterwegs.
Wir folgten der Trasse für die neue Strasse und leider hat meine Navigation versagt (ich konnte das Problem erst später wieder lösen).
Dazu kam schlechtes Wetter und das ständige Umfahren großer Erdhügel auf der Trasse.
Zudem verläuft die Trasse nicht neben dem alten Track, sondern hat eine völlig neue 'Richtung.
Das machte das navigieren nicht leichter.
Nach Uliustai wurde die Strasse noch schlechter und wir waren fast am verzweifeln, denn bei Starkregen, 8°C und der schlechten Straße, die uns und die Mühlen durchschüttelte, brauchte es den ganzen Zusammenhalt des Teams um uns zu motivieren. Es ist wirklich unglaublich wie sehr wir uns um einander gekümmert haben. Es war so viel Wohlwollen, Nachsicht und Freundschaft zwischen uns, dass die Reise zu einer einmaligen zwischenmenschlichen Erfahrung wurde.

"Brüder von verschiedenen Eltern!"

Bilder bekomme ich gerade nicht hochgeladen. werden nachgeliefert


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