Donnerstag, 7. April 2016

Heute bin ich durch Ioannina gestreunert. Der Ort hat zwei Seiten. Die Eine wo sich die Jugend auf den Terassen der Bars vergnügt und die Andere, wo es immer noch das altüberlieferte Handwerk, wie z.B. Kupferschmiede, gibt.
Von dem Mocca Kännchen bis zum Kaffeeröst Kessel kann man hier noch in Auftrag geben.
Es gibt auch Butterfässer, Wein und Ölfässer spezielle spazierstöcke etc. Allerdings gibt es auch die dunkle Seite, nämlich enorm viel Zerfallenes um das sich schon sehr lange niemand mehr kümmer, noch nicht ein mal die Ortsverwaltung.
Das hat einen morbiden Charme und stimmt mich gleichzeitig traurig.
Den in den zerfallenen Werkstätten hat ein stolzer Handwerker sein ganzes Arbeitsleben verbracht.





Winds of Change.
Hier ist nicht direkt eine Finanzkrise zu spüren, außer man spricht mit den Leuten.
Eigentlich jeder spricht recht gut englisch, deshalb ist die Kommunikation leicht. Der allgemeine Tenor ist zunächst einmal, dass es den Menschen schlechter geht als vor der ganzen Misere. Danach kommt aber auch gelegentlich das Eingeständnis, dass man selbst Schuld ist.
Ich hatte es allerdings noch nicht mit "Stammtisch Brüdern" zu tun :-)
Denn dort wird ja die richtige Politik gemacht :-)



Ich habe am Motorrad entdeckt, dass eine Fahne des Zigarettenanzünders abgebrochen ist...
das hat höchst wahrscheinlich nichts mit dem Ladeproblem zu tun, aber die Vorstellung den Kompressor bei einem Platten nicht benutzen zu können, treibt mir den Angstschweiß in den Nacken.

Also habe ich heute morgen zufällig einen Autoelektriker in der Stadt gefunden. Ich bin also rein und als die ersten Kontaktschwierigkeiten beseitigt waren lief es !!
Das läuft so:
Man kommt rein, alle gucken und bleiben einen Augenblick still.
Dann wenden sich sich wieder gegenseitig zu und reden weiter. Ich werde ignoriert. Jetzt heißt es auf Zack sein. Sobald einer der Verantwortlichen  (muss man abchecken wer hier was zu sagen hat) kurz vor lauter Neugier rüber schaut ... sofort ein kurzes Nicken absetzen. Das ist die halbe Miete, vielleicht dem Adjudanten (den es in so Läden immer gibt) auch kurz zunicken.
Dann wird man wieder ignoriert. Die Anwesenden gewöhnen sich irgendwann an Einen, das ist der Punkt wo das Ass aus dem Ärmel flutscht. Wenn einer der Burschen zu nah kommt, sofort das Handy  mit einem Bild des Gewünschten direkt vor die Nase halten (das hat man vorbereitet in der Hand ohne dass jemand das Bild sehen kann-das erhöht die Spannung beim Gegenüber :-))
Wenn man jetzt nicht Herr seiner Gadgets ist und sich der Bildschirmschoner einschaltet ist das nicht so Vorteilhaft weil so wichtige Menschen immer ungeduldig sind und keine Zeit haben (die Rangordnung ist dadurch schon klar: Du hast Geduld und alle Zeit der Welt, womit Deine Position allen klar ist. Diese Gefahr besteht natürlich immer, dass der wichtige Mann zuerst die Geduld und dann die Lust Dich zu bedienen wieder verliert. Dann hörst Du in Landessprache "Hammwanicht und kriegen wa auch nicht mehr rein!"

In meinem Fall fand der Adjudant nach einigem Suchen in einem Haufen Kisten, Kartons und öligen Regalen einen neuen, beleuchteten, Bosch Zigarettenanzünder. Der Preis wurde per Tel. und Boschnr. erfragt. Er sollte 20 € kosten, jetzt muss man ein bissl engagiert die Kinnlade runter fallen lassen und entsetzt schauen und nach einem Gebrauchten fragen. Hab´ ich so gemacht und das hat mich weitere 10 min. gekostet, allerdings ohne dass der Kollege einen gefunden hat. Ich habe dann gesagt ich brauche ja den Anzünder garnicht, nur den Rahmen mit Anschluss. Cheffe hat mir in griechisch erklärt dass beides zusammen gehört ....wieder "das Gesicht" machen!!
Cheffe geht weg und dem  Adjudanten  wird jetzt ein schlechtes Gewissen gemacht und der Verkauft mir was ich will für 5€.



Morgen geht es weiter nach Kambaka wo auch die Meteora Klöster sind. Auf dem Campingplatz rede ich ein ernstes Wörtchen mit Tschakkeline.
Den ganzen Abend chatte ich schon mit Mark Hammond. Wir wollen beide dass wir uns treffen, das ist aber garnicht so einfach, er hat Visa Malester und steckt in Piräus fest.
Und ich will nach Chalkidiki. Vielleicht wird das ja noch was wir geben beide nicht auf.:-)






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