Samstag, 14. Mai 2016

an die russische Grenze nach Stepantsminda/Kazbegi

Weiter ging es Richtung russische Grenze nach Stepantsminda in das Kazbegi Gebiet.
Es liegt am Ende der alten georgischen Militärstraße und der höchste Punkt auf der Fahrt lag 2495 m hoch, merkt man gar nicht.



Ich habe mir eine kleine "Abkürzung" ausgesucht, auf der Landkarte als "other road" bezeichnet.
Im Hubb habe ich nach dem Zustand gefragt und die Antwort war "doable".
Also fuhr ich in Richtung Toneti und dann nach Zhianveli.
Die Straße war eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine. Ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dass etwas abfällt.
Es war unglaublich holprig :-)

Aber ich hatte auch unbändigen Spaß.
Irgendwo, wieder auf Asphalt traf ich einen einsamen polnischen Biker auf einer GS 1150.

Man unterhielt sich und wir fuhren gemeinsam weiter, denn er hatte seine Mitfahrer verloren, die wir aber bald wieder aufgabelten. Im Nirgendwo fanden wir einen richtig guten Supermarkt.
Ich konnte endlich Panzertape kaufen (sollte man immer dabei haben) und mich selbst mit süßen Stückchen und einem Capuccino versorgen.
Als wir so um unsere Mopeds herumschlichen fiel mir ein Riss in meinem Hinterreifen auf.
What the fuxx...


Die GS hatte die Strapaze super überstanden, aber der fast neue Heidenau K60 Scout hatte auf der linken Seite ein paar Risse, einer bis auf die Karkasse.
So ein Scheixx, da von hatte ich gehört und als Produktionsfehler abgetan.
Man will ja nicht wahrhaben selbst zum Opfer zu werden.

Das ist ein ernstes Problem, denn plötzlicher Druckverlust mit anschließendem Sturz wäre ein zu vermeidendes Desaster.
Außerdem führt der Weg in Rußland durch Tschtschenien und Ossetien an Dagestan vorbei, alles "Krisengebiete".
Auch wenn schon lange nichts Ernstes mehr passiert ist, dennoch unsicher, gefährlich oder zumindest wenig freundlich.
Dort will man nicht liegenbleiben oder auf Hilfe angewiesen sein.
Stefan Thiel, ein anderer Motorradreisender hat mir gemailt wie der Weg am sichersten zu bewältigen ist, das bedeutet aber zumidest 200 km nicht anzuhalten und schnell durch diese
Gebiete durch zu fahren.
Der polnische Moped Kollege kannte aber einen anderen Polen, der in Tbilisi wohnt und Motorrad fährt, nach einem Anruf bekam er den Kontakt eines andere polnischen Landsmannes der in Stepantsminda wohnt.
Der hat dann zurückgerufen und kam dann im Hostel vorbei.
Hier seine Adresse:

Er hat ein Foto vom Reifen gemacht, und wiederum einen anderen Kollegen in Tbilisi angerufen.
Dieser hat dann gesagt er hätte einen guten gebrauchten Reifen in der passenden Göße und schickt in gleich mit dem Minibus nach Stepantsminda. Beim wechseln will er mir helfen, denn die Schlauchlosreifen sind schwierig zu montieren, man braucht ordentlich Druckluft.
Wir werden sehen wie sich das entwickelt. Denn die Motorradfahrer in Georgien müssen ihre Reifen aus Istanbul bekommen, es ist also quasi unmöglich in Georgien schnell einen Reifen zu bekommen, vielleicht habe ich Glück und das klappt wirklich an einem Tag!


Das Hostel "Emmas Guesthouse" ist eine wahre Oase, sie kocht super essen, ist super nett und hilfsbereit. Kann ich nur empfehlen.

Morgen geht es hoffentlich weiter nach Russland durch Tschetschenien, Ossetien und Dagestan Gebiete, die als "unfreundlich" oder "gefährlich" gelten.
Bis vor kurzem gab es Attacken auf Touristen und Entführungen, mögen tun sie uns nicht da, so wurde mir gesagt.
Also war der Plan erst wieder anzuhalten wenn ich durch bin.
Allerdings will ich keinen Platten riskieren, den ich nicht sofort reparieren kann.
Die Risse sind bis zur Karkasse, also nur ein Frage der Zeit wann die ersten Fetzen davon fliegen.

1 Kommentar:

  1. Hello Herbert.
    I am glad that your adventure so beautifully continues.
    Regards Bogumil

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