Donnerstag, 26. Mai 2016

nach Aralsk...

Also auf nach Aralsk, einst ein Städtchen das vom Fischfang lebte.
Heute ist das Ufer 60 km weiter weg, dafür gibt es heute ein Fischerei Museum. Im Hostel hängen alte Fotos mit dem 20.05.1970 als Datm. Eine beträchtliche Bsatzung eines noch beachtlicheren Fischkutters. Die Seeleute in ihrer Arbeitskleidung, der Kapitän wie man ihn sich vorstellt. Und Alle strahle den typischen Stolz von Männern aus die alles lieben was sie umgibt und wie sie ihr Leben führen, es war alles im Lot. Man hat einfach das Wasser der zuführenden Gewässer umgeleitet um in der damaligen Sowjet Union Baumwollfelder zu bewässern. Wie man weiß, wurde aus der Textilbranche in der Gegend nix und dennoch wird das Wasser nicht wieder zurückgeleitet. 
Das ist kaum vorstellbar. Aber das Wasser ging so schnell zurück, innerhalb von Tagen, dass den Fischern keine Zeit blieb die Boote in Sicherheit zu bringen.
Man muss einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen um die restlichen verlandeten Boote zu sehen, denn natürlich wird bis heute das Metall nach nd nach anderen Zwecken zugeführt. Meist von Schrotthändlern weiterverkauft.
Im Hostel, traf ich Tobia, der mit dem Rucksack durch Kasachstan reist.
Im habe ich meine unbenutzten Ecco Slipper geschenkt, waren zwar teuer, aber hier stören sie mich nur und ich brauche sie nicht! Manches lernt man erst wenn man unterwegs ist.
Als die Kaffee Bohnen alle waren, habe mich in Volgograd von der Givi Kaffee Mühle und denm Filter getrennt, schon wieder mehr Platz.
Der Koffel ist mir noch zu schwer, aber da ist nur Zeug drin was ich absolut sicher wissen muss. Laptop, Festplatten, Power Pack, Luftpumpe für den Stossdämpfer (ich habe eine Luftfederung, die beste Investition, soo bequem!), und Ladegeräte. Und mein Twinmax :-) und im Geheimfach ist der zweite Pass und Kohle , Impausweis etc).
Wenn man in Zentral Asien reisen möchte, muss man das wirklich wollen, aber es geht. Und wird immer besser. Ich kann nur jedem Individualtouristen empfehlen diese Gegend (ab Georgien Richtung Osten und Süd Ost, als Destination in Betracht zu ziehen. Kazachstan ist ein beachtlich zivilisiertes Land.
Vielerorts wird auf Qualität der ausgeführten Arbeiten geachtet, man ist modern und tolerant. Obwohl ich viele, ausschließlich, muslimische Friedhöfe gesehen habe, ist der Islam im Alltag nicht zu spüren oder zu sehen. Die Menschen, die mit Touristen zu tun haben, scheuen auch vor Schummeleien nicht zurück.So muß man z.B. sein Wechselgeld immer nachzählen. An keiner Tanke habe ich mein korrektes Wechselgeld bekommen. Mittlerweile habe ich schon den Standard Gesichtsausdruck mit passender Handbewegung drauf, das klappt immer. Also wach bleiben, dann ist alles im grünen Bereich. Das tut aber dem Erfolg der Reise keinen Abbruch, ganz im Gegenteil, denn obwohl man manchmal genervt ist, lernt man dabei etwas und muss sich zwingen bei der Sache zu bleiben.

Die Oraganisation ders ganzen Krempel hilft da auch. Nach dem ich mein Necktube, eine super Unterhose und diverse Kleinigkeiten, entweder irgendwo vergessen habe oder verloren habe, passe ich besser auf. Reisen schärft die Sinne !

Auf dem Weg nach Kyzil Orda habe ich mir den "kleinen Aral See" angeschaut.
Vielleicht lohnt ja ein Sprung in das Wasser?
Der Weg zum Strand führte über Wege mit kurzen Stücken tiefem Sand. So konnte ich etwas üben, das ging erstaunlich gut. Vor dem Hinfallen habe ich keine Angst, das Aufheben ist das Problem :-)
Es wurde an Bretterbuden gezimmert und aus dem Lautsprecher dröhnte russische Stimmungsmusik.
Ein Foto aus einem Winkel, der das Schlimmste verbirgt und weiter ging die gute Reise.

Gut, die andere Seite auch noch:


Die Hauptstraßen sind sehr gut ausgebaut, es gibt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h auf Landstrassen, auf Autobahnen gilt 110 km/h, leider gibt es keine Autobahn :-)
Man sollte ein Gefühl entwickeln wo die Abzocker stehen. Wenn sie einem erwischen, ist der Rest Verhandlungssache.
Wenn man sich nicht zu schulden hat kommen lassen, dann kann man sich auch erfolgreich weigen die Bestechung zu bezahlen. Angehalten wird man  meist auch nur wenn man zu schnell war oder über eine doppelte durchgezogene Linie gefahren ist.
Das gilt auch für Russland. Die Strafe landet in der Tasche des Polizisten.
Das ist aber nicht die schlechteste Wahl.

Die Tücken dieser guten Strassen sind die sehr seltenen Schlaglöcher und das Viehzeug.
Ganze Wildpferd Herden stehen im Picknick Häuschen, oder mitten auf der Strasse, Kamele, Dromedare und Kühe tun es nach.




Auch die Fernfahrer sind u.U. eine Gefahrenquelle, hier ein Foto von der Wegzehrung dieser Zeitgenossen.
Es gilt die 0 Promille Regel, allerdings ist wohl auch das eine Frage des Preises...



Nun bin ich im Hotel Kyzil Orda, einem Hotel mit allem PiPaPo.
an der Rezeption habe ich nach einem Discount für einen armen müden Reisenden gefragt.
Google Translate half etwas. doch der Durchbruch gelang mit dem Manager.
Mit ihm habe ich mich nett unterhalten und wir waren uns sofort sympathisch. Ich sah ja immerhin wild aus. aber der manager konnte tiefer blicken, oder ist ein sehr toleranter Mensch, wohl Beides (ich sehe wirklich wie ein Raubritter aus nach so langer Zeit auf der Strasse!).
Jedenfalls fragte er was ich bereit währe zu bezahlen, untypisch kasachisch...
13000 Tenge sollte das Zimmer kosten. Ich meinte, dass ich nur ein basic Zimmer ohne TV oder Schnick Schnack bräuchte, und sagte 9000 Tenge fände ich gut. Er erwiderte für 10000 Tenge legt er noch ein Frühstücksbuffet drauf, außerdem könnte ich kirisisch, kasachisch und türkisch essen, er hätte je einen Koch dafür.
Ich bekam glänzende Augen und fragte ungläubig "Sie haben Corma?", und er sagte "und wie gut!"
Also bekam ich zusätzlich noch einen Gepäckschlepper mit, der dann so schnell verschwand, dass ich keine Chance auf ein Trinkgeld hatte. Mit Badewanne, Klimaanlage, ein wunderschönes zimmer in dem ich rauchen darf. Wie gut und erholsam mein Abend ist kann sie jeder vorstellen :-)
Und vom hyperschnellen WiFi habt Ihr auch etwas, es gibt Updates. Ich hoffe ich konnte euch ein wenig unterhalten und Euch gefällen meine kleinen Reise Episoden.
Über einen Kommentar ab und an würde ich mich freuen!

5 Kommentare:

  1. Hallo Herbert, ist wie immer wenn du unterwegs bist, unterhaltsam! Durch die vielen Kilometer die uns trennen, werden auch viele Buchstaben aus deinen Berichten umgestellt oder einfach ersetzt oder ganz weg gelassen (spart bestimmt auch Gewicht)! Aber wie viel Spaß du an dieser Reise hast, lässt sich sehr gut hier rauslesen, und auf alles erlebte etwas neidisch werden. Viel Glück weiterhin für deinen Trip, ich freue mich auf`s Lagerfeuer! Grüße Guido

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    1. Ja die Tastatur klemmt manchmal und mein Hirn halt auch manchmal, Du kennst mich ja :-)
      Ich freue mich wenn meine Posts unterhaltsam sind.
      Und Spaß habe ich jede Menge !! Und aufs Lagerfeuer freue ich mich auch schon. Das dauert aber noch.

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  2. Ha die Kaffeemühle! Ich hab's gewusst :)
    Das klingt alles so super und ich les deine Beträge so gerne! Weiter so Papa, ich bin ganz arg stolz auf Dich!

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    1. Jajajaja, das ist ne sau aRbeit eine Tasse zu mahlen, und Nescafe schmeckt auch nicht schlecht...:-)

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  3. Hallo Herbert,

    bleib dran - an Deinen Erzählungen und Berichten in diesem Blog. Ich lese sie alle und finde es sehr unterhaltsam. Hier in Österreich (50km von Passau - 4144 Oberkappel) gibt´s nur Regen, Regen und Landesweit Überschwemmungen. Sei froh dort in der Sonne. ich kenne das Gefühl von Motorradfernreisen (allein und spontan, low Budget) das Du hast - die Einsamkeit - alles ist mühsam, fresst viel Energie. Dafür bist Du frei wie man nur frei sein kann. Stijn

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